Nousaku Zinnwaren
(株式会社 能作)
Tradition trifft Innovation – das Potenzial traditionellen Handwerks erweitern
Nousaku wurde 1916 in Takaoka gegründet und begann mit der Herstellung von buddhistischen Ritualgegenständen, traditionellen Teegeräten und Blumenvasen aus Messing und Bronze. Takaoka ist seit 1609 ein Zentrum der Kupferverarbeitung, wo auch heute noch etwa 90 % des japanischen Kupfergeschirrs produziert werden – bekannt als „Takaoka Doki“, ein geschütztes Traditionshandwerk.
Die Marke „NOUSAKU“ wurde 2002 ins Leben gerufen, als Katsuji Nousaku, die 4. Generation, eine Messing‑Glocke entwarf. Obwohl die ursprüngliche Glocke nicht den gewünschten Erfolg hatte, wurde sie auf Empfehlung einer Verkäuferin zum Windspiel umfunktioniert – ein voller Erfolg, der zeigte, wie wichtig es ist, sich an Kundenwünschen zu orientieren.
Im Jahr 2003 stellte Nousaku als weltweit erstes Unternehmen Geschirr aus 100 % reinem Zinn her – mit herausragender Formbarkeit. Besonders bekannt wurde der flexible Zinnkorb „KAGO“, der sowohl national als auch international große Beliebtheit erlangte. Heute umfasst das Sortiment Zinngeschirr, Wohnaccessoires, Kunstwerke und medizinische Instrumente. Dabei werden traditionelle Techniken gewahrt, aber immer wieder in neue Anwendungsfelder geführt .
Nousaku möchte nicht nur Produkte fertigen, sondern vermittelt auch die Geschichte und die Handwerkskunst dahinter. Die moderne Fabrik (seit 2017 offen für Besucher) bietet ein vielfältiges Angebot :
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Fabrikführungen mit Einblicken in die Produktionsprozesse
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Hands-on-Workshops im „Nousaku Lab“ zum Zinnguss
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„Imono Kitchen“ Café, wo auf Nousaku‑Tafeln serviert wird
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Factory Shop mit exklusiven Artikeln
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Tin Wedding Ceremony seit 2019 – zur Feier des 10. Hochzeitsjubiläums.
Diese Aktivitäten fördern „craft-based tourism“ und helfen dabei, die nächste Generation für traditionelle Techniken und Kultur zu begeistern. Das Ziel ist es, gesellschaftliches Wohl durch kulturell-innovative Impulse weiterzutreiben .
Gießverfahren
Die meisten Produkte werden im Sandgussverfahren hergestellt – ökologisch, da Sand wiederverwendbar und Metalle recycelbar sind. Zusätzlich wird ein Silikon-Gussverfahren eingesetzt, das präzisere Formen erlaubt und schneller ist .
Materialien
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Zinn (Suzu): Nach Gold und Silber das teuerste Metall, vollkommen rein (100 %), formbar, rostfrei und antibakteriell. Ideal für Trinkgeschirr und Zubehör. Beim Biegen entsteht ein charakteristisches „Zinn‑Knirschen“ (tin cry).
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Messing (Kupfer‑Zink‑Legierung): Für Wohn- und Musikinstrumente – handgearbeitet für Klang und Schönheit .
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Bronze (Kupfer‑Zinn‑Legierung): Wegen seiner Härte historisch für Werkzeuge und Kunstproduktion verwendet. Bei Nousaku etwa für Pflanzgefäße und Skulpturen.











Takaoka (Präfektur Toyama)
Lage & Stadtbild
Takaoka liegt im Westen der Präfektur Toyama, an der Japanischen See. Eingebettet zwischen der Toyama-Bucht und bewaldeten Hügeln, erstreckt sich die Stadt über rund 210 km² – mit etwa 36 km² bebauter Fläche, 61 km² landwirtschaftlicher Fläche, sowie ausgedehnten Wäldern und Parks. Die Nähe zu größeren Städten macht Takaoka zu einem angenehmen Tor zwischen Tradition und Moderne.
Historischer Ursprung
Die Ursprünge Takaokas lassen sich auf das Jahr 701 zurückverfolgen, als das Gebiet Teil der alten Provinz Etchū war. Im frühen 17. Jh. begann unter der Herrschaft von Maeda Toshinaga der Ausbau zur „Stadt der Handwerker“: um 1609 entstand die Burg samt angrenzender Siedlung, die seinen Namen tragen sollte. 1611 wurden sieben Gießhandwerker (鋳物師) angeworben – damit begann die Geschichte der Metallkunst in Takaoka. Obwohl die Burg bereits 1615 wieder abgerissen wurde, florierte das Kunsthandwerk weiter und prägt bis heute das Stadtbild.
Berühmte Sehenswürdigkeiten
Ein Höhepunkt ist der Takaoka Daibutsu – eine beeindruckende fast 16 m hohe Bronze-Amida-Buddha‑Statue aus dem Jahr 1933. Sie symbolisiert das Können der lokalen Gießer, wurde aus feuerfestem Kupfer geschaffen und zählt zu den berühmten „Großen Buddhas“ Japans.
Weitere kulturelle Schätze sind der Zen‑Tempel Zuiryū‑ji, traditionelle Holzstraßen wie Kanaya‑machi und Yamachō‑sūji mit über 400 Jahre alten Lagerhäusern, sowie die zahlreichen Matsuri‑Feste, etwa das Mikurumayama- und Tanabata-Fest, die reich an Geschichte und Volksbräuchen sind.
Traditionelle Handwerkskünste
1. Takaoka‑Kupferwaren (高岡銅器, Takaoka dōki)
Seit über 400 Jahren prägt Kupferkunst das Stadtbild. Die Gießkunst reicht von feiner Teegeräte-Sets, Vasen bis hin zu buddhistischen Altarteilen. 1975 wurde sie offiziell als traditionelle Handwerkskunst anerkannt. In Häusern wie Nousaku und Momentum Factory Orii werden moderne Alltagsgegenstände sowie bronzene Tempelglocken gefertigt – man kann sie vor Ort sogar selbst ausprobieren.
2. Takaoka‑Lackwaren (高岡漆器, Takaoka shikki)
Die Lackkunst entwickelte sich ebenfalls im frühen 17. Jh. und umfasst Techniken wie sabi-e, (fein gemahlene Lackpaste), raden (Perlmutt‑Einlegearbeiten) und vielschichtige Reliefarbeiten. Auch diese Technik wurde 1975 als traditionelle Handwerkskunst anerkannt.
3. Weitere regionale Kunsthandwerke
Rund um Takaoka entstehen auch:
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Takaoka‑Teism (Takaoka tetsuki): kunstvolle Eisenkessel und ähnliche Objekte, im Windschatten der Kupferindustrie.
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Shōgawa-Drechslerei: feine Holzschalen und Trays.
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Etchū‑Washi-Papier und traditionelle Strohhüte aus Fukuoka, die landestypische Techniken repräsentieren.
Erlebnis & Handwerkstourismus
Takaoka lädt Besucher ein, selbst Hand anzulegen: In Werkräumen wie Otera Kohachiro Shoten oder Nousaku in Kanaya‑machi fertigt man Zinn- oder Kupferarrangements und Accessoires – teils im original Edo‑Ambiente. Der ZIBA‑Handwerksladen bietet Ausstellungen, Workshops und Einblicke in mehr als sechs nationale Handwerksformen inklusive Metall-, Holz-, Papier- und Textilkunst .
Fazit
Takaoka ist weit mehr als eine historische Stadt – sie ist ein pulsierendes Zentrum für meisterliches Kunsthandwerk. Kupfer und Lack, Holz, Papier und Metallkunst verschmelzen hier zu einer lebendigen urbanen Kultur, die ihre Wurzeln tief in der Edo-Zeit hat, heute aber mit modernen Interpretationen und Erlebnissen begeistert. Ob als Besucher traditioneller Märkte, Teilnehmer an Workshops oder Bewunderer monumentaler Buddha‑Skulpturen – Takaoka lässt Geschichte spürbar werden.







