KIHARA (株式会社 キハラ)

KIHARA, INC. ist ein japanischer Porzellanhersteller mit Sitz in Arita, einem bekannten historischen Porzellanindustriegebiet mit einer 400-jährigen Geschichte. Wenn Sie Arita-Porzellanprodukte sehen, erkennen Sie, wie sie sich von anderem Porzellan unterscheiden, insbesondere durch den Weißton und die wunderschönen Kunstwerke. Es gab eine Zeit, in der große Mengen Arita-Porzellan über die VOC (Niederländische Ostindien-Kompanie) nach Europa importiert wurden. Heute werden in Arita traditionelle Techniken verwendet, die seit 400 Jahren unverändert geblieben sind, kombiniert mit modernen Techniken wie 3D-Formdesign und -bearbeitung von Porzellan. Jetzt ist es an der Zeit, neue Arten von Arita-Porzellan zu präsentieren, die eine Kombination aus frischen Techniken und der ursprünglichen Handwerkstradition veranschaulichen. Wir sind ständig auf der Suche nach neuen und innovativen Wegen, Arita-Porzellan der Welt vorzustellen und blicken auf die nächsten 400 Jahre.

Arita – die historische „Wiege des Porzellan“ Japans

Lage & Geografie

Arita liegt im Westen von Saga (Kyūshū), an der Grenze zur Präfektur Nagasaki. Etwa 65 km² groß, besteht rund 70 % der Fläche aus bewaldeten Hügeln und Bergen. Der Arita-Fluss durchfließt die Stadt und mündet bei Imari ins Meer.

Geschichte & Ursprünge des Porzellans

  • Frühe keramische Tradition: Bereits im späten 16. Jh. begannen in der Region Hizen erste Töpferbetriebe – sie stellten irdene Keramik her, die später als „Karatsu-yaki“ bekannt wurde.

  • 1616 – der Wendepunkt: Der koreanische Töpfer Kanagae Sambe (auch Yi Sam‑pyeong) entdeckte in Izumiyama Kaolin, den Grundstoff für Porzellan. Damit begann die erste Porzellanproduktion Japans – zunächst in Arita, später exportiert über den Hafen Imari.

  • Edo-Zeit & Export: Im 17. Jh. florierte der Export – meistens nach Europa über die Niederländische Ostindien-Kompanie. Typisches „Imari“-Stil-Porzellan kombinierte Kobaltblau, Rostrot und Gold mit floralen und Tiermotiven.

  • Meisterrichtungen:

    • „Kakiemon“ (seit 1640): zarte Polychromie auf reinweißem Porzellan mit asymmetrischen Designs.

    • „Nabeshima-Stil“ aus Oka‑kawachi: Edelporzellan streng für den herrschaftlichen Gebrauch.

  • Kultur und Verwaltung: Um Geheimhaltung der Technik zu sichern, errichtete die Domäne ein Verwaltungsamt (代官所). In der Meiji-Zeit und darüber hinaus wurden Orte wie Higashi- und Nishi-Arita zu Arita-machi zusammengelegt.

UNESCO Erbe

  • Die ursprünglichen Porzellanbetriebe und Arbeiterquartiere in Arita–Ōkawachiyama wurden als bedeutendes traditionelles Bauensemble ausgewiesen.

  • Der Tōzan-Schrein wurde 1658 gegründet, um den Erfinder Yi Sam‑pyeong zu ehren. Ein einzigartiger Schrein mit Torii und Komainu aus Porzellan, 2000 als Kulturgut erklärt. Jährlich am 4. Mai findet dort das Tosōsai-Fest statt.

Traditionelle Handwerkskunst

Kunstform Merkmale
Arita-/Imari-Porzellan Hartporzellan mit feinen Glasuren, bemalt in Blau-Weiß, später auch polychrom. Für Europa-Export entwickelt.
Kakiemon-Stil Reiner Weißgrund, zarte, asymmetrische Aquarellornamente – geführt seit dem 17. Jh. durch die Sakaida-Familie .
Nabeshima-Porzellan Streng kontrollierte, exklusive Porzellanproduktion für die Herrscherschaft, formal und elegant .

Diese Techniken prägen bis heute die Kulturlandschaft und exportfähige Vielfalt von Arita.

Wirtschaft & Bildung

  • Die Porzellanindustrie ist das zentrale wirtschaftliche Standbein – ungeachtet stagnierender Zahlen (von ca. 100 Betrieben 2012).

  • Bildung für Kunsthandwerk: Arita Technical High School und das Arita College of Ceramics sind essentiell für Nachwuchsförderung.

  • Internationale Kontakte: Partnerstädte sind Meißen (seit 1979) und Jingdezhen (1996), beide ebenfalls weltweit für Porzellan berühmt.

Museen & Veranstaltungen

  • Kyushu Ceramic Museum: Ausstellung historischer Imari-Stücke – inkl. Kanbara- und Shibata-Kollektion

  • Geschichts‑ & Volkskundemuseum Arita: Bewahrt 400 Jahre keramischer Geschichte – mit Ofenresten, Werkzeugen & Puppentheater

  • Porzellan-Park Arita: Ein Mini-Zwinger-Nachbau mit Galerie, Shop und Restaurant – mit lebhaften Sorten und Designs

  • Arita Ceramic Fair: Größter Keramikmarkt Westjapans jedes Golden Week – über 700 Stände, ca. 1 Mio. Besucher

  • Weitere traditionelle Feste:

    – Hina-Matsuri (Porzellan-Hina-Puppen), Februar–März.
    – Sarayama Matsuri im Oktober mit Mikoshi-Umzug und Teller-Tanz

Fazit

Arita ist weit mehr als ein Produktionsort – es ist die historische „Wiege des Porzellan“ Japans. Hier trifft Tradition auf Moderne: jahrhundertealte Techniken wie Arita-, Kakiemon- und Nabeshima-Porzellan werden in lebendigen Werkstätten erhalten und gleichzeitig mit internationaler Strahlkraft gepflegt. Die Stadt kombiniert gelebtes Handwerk, Bildung und interkulturellen Austausch – was Arita nachhaltig als global einzigartiges Porzellanzentrum positioniert.